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In Abwesenheit eines Pinsels

In Abwesenheit eines Pinsels -
eine neue künstlerische Sprache finden

Jede Person hat das Recht, mehrsprachig zu sein –
und jene Sprache zu kennen und zu verwenden,
die am geeignetsten ist für die persönliche Verwirklichung
oder für die soziale Mobilität.

Allgemeine Erklärung der Sprachrechte

In 2018 begann ich mit sechs Künstlerinnen ein künstlerisches Projekt. Jeden Monat versandte Eine an alle anderen einen persönlichen bildnerischen Impuls - auf den Jede, in ihrer eigenen künstlerischen Art reagierte. Es erreichten mich von nun an regelmäßig Fotografien und Postkarten per Post. Ich wollte für alle diese Impulse eine gemeinsame, neue künstlerische Sprache finden, in Abwesenheit von den mir vertrauten Pinseln, Finelinern und Buntstiften.

Wie malt es sich mit Worten?

Welche Silben erzeugen Farbtöne?

Hat ein Wortbild eine Materialität und Sinnlichkeit?

Können Wörter sich von ihrer Bedeutung emanzipieren?

Bilden Wortschnipsel und Zwischenräume eine Art Lattenzaun?

Grenzt er die Malfläche für die Bedeutung ein?

Spricht sich das Bild nur beim Lesen der Worte aus?

Was bleibt unausgesprochen?

Foto: Regine Weber

Postkarte: Giovanni Segantini, 1888 „ Strickendes Mädchen“

Foto: Margarete Vögele

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